Mark Zuckerberg, der Gründer von Facebook oder Hasso Plattner der Gründer von SAP, sind zwei Lichtgestalten, die auf Jugendliche Eindruck machen. Der Grund: Sie hatten eine Idee, haben sich darangemacht, diese zu realisieren. Heute sind ihre Unternehmen Globalplayer in der Welt. Schüler aus dem Beruflichen Gymnasium in Lübben, dem OSZ, wollten wissen, wie man auf solche Ideen kommt und wer bei der Umsetzung hilft und nahmen am Kongress "Herausforderung Unternehmertum" teil.
Nico Sarink, Tobias Graßmel, Nils Heger, Nick Heger wollten auf dem Berliner Kongress das Erfolgsrezept für eine Unternehmensgründung herausfinden. Foto: Hartmut Stäker
Ist es Zufall, wann und wo eine Unternehmensidee erfolgreich ist? Oder gibt es dafür ein (natur-)gesetzlich ableitbares Bedingungsgefüge? Dies wollten Lübbener Schüler um Fachlehrer Hartmut Stäker auf dem Kongress "Herausforderung Unternehmertum" erfahren.
"Dem Kongress geht ein Wettbewerb voraus, der von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und der Nixdorf-Stiftung initiiert wird. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, dass Jugendliche bemerkenswerte Unternehmensideen entwickeln und mit Unterstützung der beiden Stiftungen die Unternehmen dazu gründen", erläutert Hartmut Stäker. Die Jugendlichen werden mit Beratung, Schulungen und Workshops und Geld in der Gründungsphase unterstützt.
Im jährlich stattfindenden Kongress stellen die Jugendlichen dann ihre Ideen und die Gründungserfolge, aber auch Schwierigkeiten einem interessierten Fachpublikum vor. Nun kann man die angehenden Abiturienten des Oberstufenzentrums, die traditionsgemäß jedes Jahr zum Kongress fahren, nicht gerade als Fachpublikum bezeichnen. "Sie gehören aber zum möglichen unternehmerischen Nachwuchs, der vielleicht in ein paar Jahren mit der richtigen Idee ebenfalls ein eigenes Unternehmen gründen könnte", so Hartmut Stäker. Wenn die Jugendlichen wissen, an wen er sich wenden müssen und was sie alles dazu brauchen, außer ihrer Idee.
"Zur rechten Zeit am rechten Ort – Oder alles Zufall?! Was das Startup-Ecosystem für die Gründung bedeutet", war der Tenor des diesjährigen Kongresses. Interessant für die vier teilnehmenden Schüler waren nicht nur die Erfahrungen der Jungunternehmer. Sie lernten auch Ingo Kramer kennen, den Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und selbst erfolgreicher Unternehmer. Er gab den Schülern den Rat: "Man muss die Idee haben und sie anpacken."
"Die deutsche Unternehmenskultur war jahrzehntelang auf Sicherheit und Verwaltung fokussiert. Sanktionsfreie Fehlerkultur setzt sich nur langsam durch. In Amerika ist das anders. Dort wird auch das Scheitern als Erfolg bewertet. Denn ein gescheiterter Unternehmer, der weiß warum er gescheitert ist, ist erfahrener als ein mäßig erfolgreicher Unternehmer, der nicht weiß, warum sein Unternehmen noch existiert", erklärt der Lübbener Fachlehrer.
Nicht aufgegeben
Im Gespräch mit Béa Beste haben die Schüler aus dem Spreewald auch erfahren, was es persönlich bedeutet, als Unternehmer insolvent zu gehen und trotzdem nicht den Kopf hängen zu lassen. Béa Beste ist die Gründerin der bilingualen Phorms Schulen, mit denen sie im Privatschulsektor großen Erfolg hatte. Mit der Idee der Tollabox, einem Abonnement-Versand für Bastelmaterial mit Anleitung, konnte sie sich am Markt jedoch nicht durchsetzen. Sie ging insolvent. "Heute arbeitet sie an der Umsetzung neuer Ideen", berichtet Hartmut Stäker.
2014 hat Facebook das Unternehmen WhatsApp für mehrere Milliarden Dollar gekauft. Was macht den Wert dieses Unternehmens aus? Es hat doch bis dahin eigentlich nichts produziert? Dr. Horst Nasko, stellvertretender Vorsitzender der Heinz-Nixdorf-Stiftung, sagte auf dem Kongress dazu: "Unternehmen werden nach dem bewertet, was sie bringen könnten." Sie haben oft noch nichts oder wenig gebracht.
Auf der Rückfahrt vom Kongress tauschten die Schüler des OSZ ihre Gesprächserfahrungen aus. Am Ende schwelgten alle in Phantasien, was man in der Schule an Schüler-Unternehmen alles gründen könnte, wenn ….Und damit hatte die Teilnahme am Kongress ihr Ziele erreicht: den Gedanken zuzulassen, einmal selbst Unternehmer zu werden und damit seine eigenen Ideen zu verwirklichen. Leherre Stäker ist neugierig: "Mal sehen, was draus wird", sagte er.